Sehr gut kann ich mich noch an die Jahre erinnern in welchen jeder mit Internet Zuhause plötzlich ein Webdesigner war. Für jede verpixelte Mistgrafik oder .html Datei wurde sofort die Hand aufgehalten. Qualität musste man aber suchen.
Seit ein paar Jahren habe ich dieses Deja vu mit der Fotografie.
Eine DSLR Kamera bekommt man heute schon an jeder (Elektromarkt) Ecke für kleines Geld. Natürlich steigt dieser Geldwert bis den Himmel, aber für unter 500 Euro ist man schon dabei. Und genau da fängt es an!
Eine „gute“ Kamera macht dich nicht zum Profi Fotografen, und erlaubt es dir schon gar nicht Geld für deine Meisterwerke zu verlangen. Ja steinigt mich dafür aber es ist nunmal die bittere Wahrheit.
Die Fotografen gehören genauso einer Berufsgruppe an wie es die Verkäufer im Einzelhandel z.b. sind. Stell dir einfach mal vor du gehst in den nächsten Supermarkt und verkaufst dort jemanden eine Ananas, gehst mit ihm bis zur Kassa und kassierst ihn ab. Oder noch besser.. versuch das mal am Wiener Naschmarkt. So baut man einen Fanclub auf, garantiert!
Natürlich gibt es Leute die durch die Hobby Fotografie den Einstieg in diesen interessanten und kreativen Berufszweig schaffen. Aber diese Leute arbeiten hart dafür, melden das Gewerbe an und sind somit berechtigt Geld dafür zu verlangen. Und natürlich gibt es auch hier einige die ihre Arbeit trotzdem nicht verstehen, aber das gibt es überall.
Klar kann man fotografieren lernen und trainieren aber manchmal ist es besser den Status „Hobby“ zu behalten. Für mich selbst stellte sich diese Frage nie. Ich kenne einfach zu viele Leute die wirklich gute Fotos machen und dies auch beruflich, VERDIENT, machen. In diese Liga möchte ich mich persönlich gar nicht einreihen. Ausserdem weiß ich genau das mein Hobby mir dann nicht mehr Spaß machen würde.
Wenn man sich ein wenig mit diesen Leuten unterhaltet oder einfach mal auf den sozialen Medien folgt (z.b. Calvin Hollywood, Gabor Richter, Roman Bauer, Peter Hlavniczka usw.) sieht man sofort das Talent alleine nicht den Fotografen ausmacht. Es steckt viel Zeit in der Technik (Training der Skills, Hardware usw.), in der sozialen Interaktion (auf Messen, bei Kunden, auf Facebook / Twitter / G+ / 500px und Co) aber auch im Marketing. Für einen Fotografen ist es wichtig sich und seine Werke gut verkaufen zu können und dafür muss er an sich stetig arbeiten. Calvin Hollywood gibt sogar für „das Unterhemen Calvin Hollywood“ eigene Kurse in welchen er nicht auf die Fotografie eingeht sondern rein auf seine Vermarktung und Geschäftsführung. Das zeigt auf das der Beruf Fotografie nicht aus *klick klick* *Photoshop* *Geld erwarten* besteht sondern wie jeder andere (kreative) Beruf viele Dinge mit sich zieht.
Anschließend möchte ich nochmal sagen das deine Kamera, dein(e) Computer und deine Adobe Software dich nicht zum Profi (Berufs) Fotografen machen.. aber dir sicher den Weg dorthin ebenen können.
So das musste ich jetzt einfach mal loswerden 🙂